Anna webt Reformation. Ein Bildteppich und seine Geschichten.

Katalog zur gleichnamigen Ausstellung, hrsg. von Dagmar Neuland-Kitzerow, Christine Binroth und Salwa Joram. Schriftenreihe Museum Europäischer Kulturen, Bd. 20, Husum 2017. 126 S., zahlreiche, meist farb. Abb. ISBN 978-3-86530-230-4.

REZ Wolter Anna webt Reformation end

Der Titel ist klug gewählt und macht neugierig: Wer ist Anna? Wie webt man Reformation? Im Zentrum der Ausstellung und des Begleitkatalogs steht ein faszinierender, höchst facettenreicher Bildteppich von 1667. Auf einer Länge von 3,50 m und einer Höhe von 0,55 m sind zahlreiche biblischen Szenen auf hohem künstlerisch-handwerklichen Niveau dargestellt. In neun Textbeiträgen erfahren wir hochinteressante Details über das Werk, das sich seit 1971 im Besitz des Museums für deutsche Volkskunde, dem heutigen Museum Europäischer Kulturen (MEK), befindet.
Im ersten Beitrag wird der Originaltext von Justus Kutschmann von 1988, auf dem alle weiteren Forschungen basieren, in neu aufbereitete Form präsentiert. Informiert wird über Erwerb, Restaurierung, Herkunft, ebenso werden – sehr präzise – die gewebten Bilder aus dem Leben Christi beschrieben. Das fünfteilige Objekt wurde vermutlich anlässlich des 150-jährigen Reformationsjubiläums anfertigt und trägt die Signatur Anna Bumps aus Kleve. Auf die Inhalte bezogene Bildzitate aus Luthers Bibelausgabe von 1545 umrahmen die Bildfelder. Weiterlesen... Download

Text: © Gundula Wolter
Gundula Wolter für netzwerk mode textil e.V. (online: 19.08.2017)

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