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Mode und Textiles in Bukarest. Ein Reisebericht

Bukarest

Anfang des 20. Jahrhunderts wurde Bukarest aufgrund seiner Mondänität, der von Paris beeinflussten Architektur und der Affinität der führenden Gesellschaftsschichten für die französische Kultur „das kleine Paris des Ostens“ genannt. Der Kosmopolitismus wurde durch den Sozialismus jäh beendet und das Bukarester Stadtbild durch die überdimensionierten Bauvorhaben des Staatschefs Ceaușescu in den 1980er Jahren deutlich verändert. Nach 1989 führten Immobilienspekulationen und fehlende Mittel zudem dazu, dass viele der beeindruckenden historischen Bauten verfielen. Dennoch ist Bukarest aktuell eine sehr lebendige Stadt. Die Bukarester machen das Beste aus der Situation. Dies gilt insbesondere für die Kreativszene. Bukarest verfügt über eine beeindruckende Kunst- und Kulturszene. Diese mit Fokus auf die Mode zu erkunden war das Anliegen unseres sechstägigen Forschungsaufenthaltes im Mai dieses Jahres. Auf dem Programm standen Besuche in Museen und Sammlungen sowie Gespräche mit Modedesigner*innen und Volkskundler*innen. Im Zentrum stand der Austausch mit der Klasse für Mode an der Universität der Künste, der durch das Erasmus+ Programm gefördert wurde. Weiterlesen... Download

Text: © Ulrike Ettinger und Barbara Schrödl
Foto: © Ulrike Ettinger
Ulrike Ettinger und Barbara Schrödl für netzwerk mode textil e. V. (online: 19. August 2019)

 

Reportage: Die Seele der Seide – eine Reise

von Klaus Rink, online gestellt von Weltwach

Rink

Eine sehr persönliche und sehr lesenswerte, reich illustrierte Reportage unseres Mitglieds Klaus Rink über Kikuo Morimoto, einen außergewöhnlichen Mann, der sich um die kambodschanische Seide und die Bewahrung der Ikat-Webetechnik wie kein anderer verdient gemacht und so den Khmer geholfen hat, ihre Verbindung zu ihren eigenen kulturellen Wurzeln wiederherzustellen. Der Autor besuchte mehrmals das kambodschanische Weberdorf „Project Wisdom from the Forest“ und gewährt intime Einblicke in die Wiederbelebung dieser großartigen textilen Tradition. Lesen >

Text und Fotos: © Klaus Rink
Klaus Rink für weltwach.de (online: 18. Januar 2018)

 

Revolutionäres Textildesign ‒ frei interpretiert von Alexandra Hopf

Bericht über die Arbeit der Berliner Künstlerin Alexandra Hopf

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Die Berliner Künstlerin Alexandra Hopf ( ⃰1968) beschäftigt sich seit Jahren mit dem Textil-Design der europäischen und insbesondere der russischen Avantgarde und bildet deren Entwürfe in modifizierter Form und mit modernen Materialien nach.
Genauso wichtig wie die materielle Schicht der textilen Nachbildungen sind deren immaterielle Schichten. Sie werfen Fragen auf und rufen die Geschichte ins Gedächtnis zurück. In Russland war um 1913/14 ein avantgardistisches Milieu entstanden, aus dem der Konstruktivismus hervorging. Dieser verkündete das Ende traditioneller Kunstrichtungen, bejahte moderne Technik und entfaltete eine eigene visuelle Sprache.
Nach der Oktoberrevolution wurde der Konstruktivismus zur offiziellen Kunstform des neuen Sowjetstaates erhoben. Konstruktivistische Künstler schufen Dinge des Alltags wie Haushaltsgegenstände und Kleidung, in denen sich die neuen gesellschaftlichen Werte – klassenlose Gesellschaft, Vorrang des Kollektivs vor dem Individuum, Absage an Luxus, Zweckmäßigkeit, Industrieproduktion – widerspiegeln sollten. Auch durch Kunst und eine neue Ästhetik sollte das Bewusstsein der Menschen verändert werden. Weiterlesen... Download

Text: © Rose Wagner
Fotos: © Alexandra Hopf, Bröhan-Museum / VG Bildkunst, Galerie ZERO FOLD, Birgit Laskowski, Tamara Lorenz, Rose Wagner
Rose Wagner für netzwerk mode textil e. V. (online: 18. Januar 2018)

 

Evangelische Paramentik heute

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Das Lutherjahr 2017 mit dem Reformationsjubiläum ist Anlass, einen Blick auf die zeitgenössische evangelische Paramentik zu werfen. Wie alle Textilien gehen auch Paramente – Tücher, Vorhänge und Gewänder im kirchlichen Raum – mit der Zeit. Die Bildwelten und Frömmigkeitsformen haben sich im Laufe der zweitausendjährigen Geschichte des Christentums gewandelt. Konzile, Kunstperioden, Reformation, Gegenreformation und Säkularisierung schlugen sich in den Formen und Farben der kirchlichen Textilien nieder.
Das Wort Parament geht auf das lateinische parare (= bereiten oder schmücken) zurück. Paramente sollen bestimmte Aspekte der Liturgie visuell erlebbar machen. Die evangelische Paramentik wurde durch den Pfarrer Wilhelm Löhe (1808-1872) in Neuendettelsau bei Ingolstadt begründet. In seiner Schrift Vom Schmuck der heiligen Orte verschiebt Löhe die Aufmerksamkeit von den Priestergewändern hin zu den heiligen Orten.
In der katholischen Kirche stehen die Messgewänder der Priester im Mittelpunkt; sie sollen – entsprechend einer Forderung im Alten Testament – zur Darstellung außerweltlicher Herrlichkeit kunstvoll und kostbar sein. Weiterlesen... Download

Text: © Rose Wagner
Fotos: © Aginmar, Mechthild von Veltheim, Rose Wagner
Rose Wagner für netzwerk mode textil e. V. (online: 10. August 2017)

 

Kleidung versus Mode in der Frühneuzeit

Berlin (D) > 15.03.2017, 18.00 Uhr
Ein Vortrag von Philipp Zitzlsperger im Vortragssaal im Kulturforum, Staatlichen Museen zu Berlin

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Ausgehend von Dürers Selbstbildnis im Pelzrock (1500, Alte Pinakothek München) eröffnete Philipp Zitzlsperger seinen Vortrag. Nicht nur die christusähnliche Haltung, auch die Kleidung mit der aufwändig dargestellten Pelzschaube waren um 1500 für einen Nürnberger Maler ungewöhnlich. Daraus leitet sich die grundsätzliche Frage ab, welche Wahrheiten wir heute aus den Quellen der Frühneuzeit schöpfen können. Nur sehr wenige Realien haben sich über diesen Zeitraum konservieren lassen, daher sind wir auf die Angaben der Bild- und Textüberlieferungen angewiesen. Aber sind Bilder und Texte Spiegel der Wirklichkeit? Welche verlässlichen Rückschlüsse sind möglich? Bildquellenkritik war über einen langen Zeitraum nicht etabliert und demnach ersetzen Bilder zunächst die fehlende Wirklichkeit. Weiterlesen... Download

Text: © Helga Behrmann
Fotos: © Philipp Zitzlsperger
Helga Behrmann für netzwerk mode textil e.V. (online: 18.06.2017)

 

Vortrag: Dorothea Katzer. "Die Imagination der Form. Das Tutu"

Foyer de la Danse, Staatsballett Berlin > 17.03. 2015, 19:00 Uhr

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Vortragsreihe in Zusammenarbeit mit dem Institut für Theaterwissenschaft der Freien Universität Berlin / Zentrum für Bewegungsforschung

Haute Couture in Tüll
Das Foyer de la Danse glich an diesem Abend einer Werkstatt für Ballettkostüme. An drei Ständern hingen gut zwei Dutzend Tüll-Tutus in allen Farben, mit und ohne Oberteil, aufwändig bestickt, mit ornamentalen Applikationen verziert oder reich mit Bändern oder Federn geschmückt. 
Ein ganzer Ständer war den Kostümen der laufenden Produktion „Dornröschen“ vorbehalten. An den rund 200 Kostümen für „Dornröschen“ arbeiteten 58 MitarbeiterInnen der Kostümwerkstätten fast ein Jahr. 
Auf langen Arbeitstischen lagen Zubehör und Konstruktionsskizzen, Zettel mit Berechnungen, Bänder und Borten, Ordner mit Fotos der Kostüme laufender oder vergangener Aufführungen, Stoffmuster für die Tutus und die dazu passenden Ballett-Schuhe.
Zunächst gab Dorothea Katzer ‒ seit 2001 Kostümdirektorin der Deutschen Oper Berlin ‒ einen kurzen Überblick über die Ballett-Geschichte.
Man erfuhr, wie Katharina von Medici (1519-1589) den Tanz an den französischen Hof brachte, dass Ludwig XIV. (1638-1715) selbst in einer Aufführung tanzte, dass sein Finanzminister Colbert (1619-1683) die Ausgaben für die luxuriösen Kostüme. Weiterlesen... Download

Text: © Rose Wagner und Cornelia Laufer-Kahle
Fotos:
© Rose Wagner
Rose Wagner für netzwerk mode textil e.V. (online: 09. April 2015)