Mitteilungen / Rückblick
Nachruf auf Vivienne Westwood
Was für eine Nachricht zum Jahresende!!! Die in vielerlei Hinsicht wegweisende, für viele Menschen in ihrer Unkonventionalität, Unbestechlichkeit und Unerschrockenheit vorbildhafte, stets superaktive Modedesignerin und Aktivistin Vivienne Westwood ist tot. In sämtlichen Medien des In- und Auslands erschienen Nachrufe, die mal die eine, mal die andere Facette ihrer Persönlichkeit, mal den einen, mal den anderen Schwerpunkt ihres Schaffens hervorhoben. Die Bilderflut in den sozialen Medien zeigt, dass Vivienne Westwood auch in ihren Selbstinszenierungen seit Jahrzehnten viel wagte und gleichwohl immer sie selbst blieb. Sie provozierte gern, aber immer mit (Hinter)Grund. Das konnten wir, die Studierenden und Lehrenden der Modeklasse Vivienne Westwood an der Universität der Künste Berlin in den Jahren 1994-2005 miterleben, mit Höhen und manchmal auch mit Tiefen. Ich denke, dass alle, die von ihr an der UdK unterrichtet wurden oder in ihrem Team arbeiteten, von ihren pointierten Haltungen, ihrer Kompromisslosigkeit und ihrer außerordentlich starken Persönlichkeit nachhaltig beeinflusst wurden. Diplomandinnen der Modeklasse Vivienne Westwood, zwei Assistentinnen und ich als Gastprofessorin, Mitglieder im netzwerk mode textil, danken ihr und werden sie sehr vermissen.
Gundula Wolter für netzwerk mode textil e.V. (online: 08.01.2023)
Helmtraut Wolter, Jahrgang 1924 und Fördermitglied der ersten Stunde, ist Ende Februar 2022 von uns gegangen. Bei Gründung des Netzwerks Mode Textil 2008 begeisterte sie sich für die Ideen und die Ziele des Vereins, dem ihre Tochter Gundula zehn Jahre vorstand. Sie begleitete und unterstützte das Netzwerk vierzehn Jahre lang durch ihre Fördermitgliedschaft. Berliner Mitglieder erinnern sich an eine liebenswürdige, zugewandte und stets interessierte ältere Dame, die über viele Jahre an Führungen durch Ausstellungen, Vorträgen im Kulturforum und auch Mitgliederversammlungen teilnahm.
Wir danken Helmtraut Wolter für ihr langjähriges Engagement für das Netzwerk. Ihre jährlichen Spenden waren vor allem in der Anfangsphase eine große Hilfe, um den Verein aufzubauen und zu dem zu machen, was er heute ist.
Katrin Lindemann, die seit 2013 (!) die facebook-Seite unseres Vereins zur Freude aller mit stets interessanten, tagesaktuellen Inhalten versorgte, suchte dringlich eine Nachfolgerin und fand sie! Wir danken Katrin sehr herzlich für acht Jahre unermüdliches Posten und begrüßen Marie Helbing als ihre Nachfolgerin. Die Übergabe findet fließend im April 2021 statt. Vielen Dank an Marie für ihre Bereitschaft, diese wichtige Aufgabe ehrenamtlich zu übernehmen. Willkommen im Team von netzwerk mode textil e. V.!
Wir nehmen Abschied von Gabriele Jaenecke. Die vielen von uns bekannte Bühnen- und Kostümbildnerin war Mitglied unseres Vereins netzwerk mode textil e. V. Unser Partnerverband, der Bund der Szenografen, veröffentlichte hierzu einen Nachruf, dem wir uns gerne anschließen möchten.
Das Bayerische Nationalmuseum besitzt eine Sammlung historischer Kleidung von Weltrang mit einer großen Anzahl früher Stücke, also aus dem 16. und 17. Jahrhundert.
Die Ausstellung des berühmten Untermieders der Dorothea von Pfalz-Neuburg (gest. 1598) von September bis Dezember 2018 sowie das Erscheinen der Publikation „Patterns of Fashion 5“ nimmt das Bayerische Nationalmuseum zum Anlass, in Kooperation mit der School of Historical Dress am 13. und 14. September 2018 eine internationale Tagung unter dem Titel „Structuring Fashion – Foundation Garments through History“ zu organisieren. Weltweit führende Experten werden über Unterkleidung zur Formung der modischen Silhouette vom Mittelalter bis ins 21. Jahrhundert referieren. Darunter sind Valerie Steele aus New York, Peter McNeil aus Sydney, Alexandra Palmer aus Toronto, Jenny Tiramani aus London, Denis Bruna aus Paris und Amalia Descalzo Lorenzo aus Madrid. Auch das Publikum ist international besetzt: Aus den USA, Kanada, Neuseeland, Australien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Marokko und den verschiedensten europäischen Ländern sind bereits Anmeldungen erfolgt. Die Tagung ist daher schon zu einem guten Teil ausgebucht, aber es sind noch genügend Plätze für Interessenten vorhanden.
Alle Informationen dazu sowie das Vortragsprogramm mit Zeitplan erhalten Sie auf unserer Website >
Auf Ihr Kommen freut sich ganz besonders
Johannes Pietsch (Bayerische Nationalmuseum)
Mittwoch 18.10.2017, 18.00 Uhr
Normdaten, Annotationen und Visualisierungen: Über digitale Werkzeuge und Methoden zur Erschließung der Lipperheideschen Gemäldesammlung
Sabine de Günther mit Linda Freyberg, Berlin
Auf Wunsch zahlreicher Zuhörer*innen haben die Referentinnen eine Liste von Links zusammengestellt, auf die in dem Vortrag hingewiesen wurde. Interessierte haben somit die Möglichkeit, ihr Wissen selbständig zu vertiefen. Wir danken den beiden Wissenschaftlerinnen herzlich für diese informative Zusammenstellung!
Die Wennigser Textildesigner und Weberin Lucia Schwalenberg erhält den zweiten Preis für Angewandte Kunst der Zeughausmesse 2016 im Deutschen Historischen Museum Berlin.
Aus der Begründung der Jury: “Ihre Schals und Stolen aus edler Seide, Kaschmir, Kupfer und Leinen, die sie mit seltenen und ungewöhnlichen Webtechniken erschafft, strahlen die persönliche Liebe und Hingabe zu Material und Technik aus. Hiermit soll diesem besonderen textilem Schaffen eine Würdigung verliehen werden.”
Lucia Schwalenberg präsentierte auf der Zeuhausmesse eine Auswahl von Arbeiten aus den Bereichen Jacquard- und Crêpegewebe, Ikatfärbung und komplexe Gewebe mit bis zu 24 Schäften.
Lucia Schwalenberg – Weberei & Textildesign
Neue Str. 13
30974 Wennigsen
05103-706424
Die Modestadt Berlin lebt nicht nur vom Glanz der Fashion Weeks, von den Designern, Showrooms und Produktionsstätten, sondern auch von Medien, Museen und Ausstellungen und nicht zuletzt von den Menschen, die mit ihren Beiträgen die Diskussion bereichern.
Berlin verfügt mit der Sammlung Modebild – Lipperheidesche Kostümbibliothek über die weltweit größte Modebibliothek. Sie enthält ausschließlich Text- und Bildquellen. Die langjährige Leiterin, Adelheid Rasche, verlässt die Kostümbibliothek und geht an ein Museum in Nürnberg. Das war Anlass für ein Gespräch mit ihr. Weiterlesen... Download
Text: © Rose Wagner
Fotos: © Rose Wagner sowie Kunstbibliothek Staatliche Museen zu Berlin
Rose Wagner für netzwerk mode textil e. V. (online: 15. November 2016)
Unter dem Motto „Cool down! Klimafreundlich leben in der Stadt“ vergab Wien-Neubau zusammen mit dem Klimabündnis Österreich und der Magistratsdirektion – Klimaschutzkoordination bereits zum fünften Mal den Klimaschutzpreis KLIP 7. Das Textilatelier Beate von Harten wurde für künstlerische Leinenteppiche heuer mit einem Sonderpreis geehrt. Wir freuen uns für unser Mitglied und gratulieren herzlich!
Atelier für Textildesign, Restaurierung, Konservierung
Beate von Harten
Stiftgasse 33
1070 Wien
Österreich
Weitere Infos: http://www.beatevonharten.at/
Projekt: Dos Ciudades – una Colección. Interkultureller Austausch am Beispiel nachhaltiges Modedesign, Berlin/Havanna .
Einen herzlichen Dank noch einmal an alle Netzwerkerinnen, die das Projekt durch Spenden unterstützt haben! Denn unglaublich viele tolle Pakete mit unterschiedlichen Stoffen, uni und gemustert, Jerseys, Jacquardgewebe, Spitzen, Futterstoffe aber auch Kurzwaren, Bänder, Garne in allen Farben und Scheren hatten die TU Berlin pünktlich vor Abflug erreicht. Das war für die Durchführung des Textilseminars dringend erforderlich, denn die Materialsituation ist in Havanna von Mangel, Defizit und Knappheit geprägt. Neue Stoffe sind vor Ort nicht zu bekommen, denn diese lassen sich nur mit Devisen erwerben. Anfang Februar flogen dann die vielen Spenden und eine große Portion Enthusiasmus zusammengepresst in einem von Air Berlin gesponserten 32 kg Zusatzgepäck von Berlin nach Havanna.
Das Finden oder eher Erfinden von Lösungen gehört auf Kuba zum Alltag. 32 kg Stoff allein reichten nicht aus um von 16 produktiven Studierenden zu Kleidung verarbeitet zu werden. So kombinierten wir die europäischen Stoffspenden mit gebrauchter oder unmodern gewordener Kleidung, meist China-Importen. Ein vollkommen abgetragenes und verblichenes Baumwoll-Ripphemdchen beispielsweise, mit losen Einfassbändchen am Ausschnitt, bekam ein Design aus Spitzenblumen, die aus einer edlen Baumwollspitze herausgeschnitten und geschickt über den kleinen Löchern und Flecken appliziert wurden. Eine nicht mehr passende Hose verwandelte sich zu einem körperbetonten Minikleid mit tiefem Dekolleté und Bändern an den Seiten, die direkt auf der nackten Haut geschnürt wurden. Aus einem ehemals roten Etuikleid wurde mit viel Ehrgeiz und meterweise weißer Spitze ein Hochzeitskleid. Zum Abschluss des vierwöchigen Seminars präsentierten mehr als 40 Models alle entstandenen Kreationen in einer choreografierten Modenschau im Theater des ISDI. Unter lautstarkem Beifall im übervollen Saal wurde als krönendes Finale das Hochzeitskleid präsentiert.
Josephine Barbe
Text mit Bildern. Download
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